Die Spannung unsererseits ist gestiegen, aber auch an allen Ecken und Enden der Welt bereiten sich mehr und mehr Menschen vor, um beim ersten Earthship Österreichs mitzuwirken. Allen voran die Baufirma BIOTONOMY, die sich mit biomimicry und nature based solutions im Bau beschäftigt. Moein Nodehi, der Gründer, und sein Team haben schon seit einem Jahr die Detailplanung für das Earthship mit uns und dem Baumeister Martin Reininger erarbeitet.
Denn auch wenn unser Earthship dem GLOBAL MODEL Earthships zugeordnet werden kann, so ist doch auf Grund der Hanglage und der Bodenbeschaffenheit, das Fundament statisch und auch sonstigen österreichischen Standards entsprechend auszuführen. Ebenso das Dach muss den hierzulande üblichen Standards entsprechen, um dem Schnee und dem Frost gegenüber Stand zu halten.
Die Baustelle wird zu einem Riesen-Loch, weil Platz für die 4 Belüftungsrohre und die 3 Wassertanks gegraben wird. Der Erdhaufen neben der Baustelle wird zum Monster. und die Frage ob wir genug Erde haben, um sie in Altreifen zu stopfen wird völlig obsolet.
Das meiste, das geschieht ist aber nicht zu sehen, denn es geschieht in den Büros. Baumeister Reininger holte die letzten Angebote ein, Biotonomy machte sich mit dem Ort vertraut, gibt dem Kursmaterial den letzten Schliff, Material wird bestellt, Altreifen werden gebracht, Holz wird geschnitten, geölt und zu Fensterrahmen zusammengebaut, die Baustelle für den Kurs und den Earthship-Aufbau vorbereitet. Die Studenten sind Interessierte aus allen Branchen: von der Hebamme bis zum angehenden Architekten, vom Permakulturisten zum Masseur, Bauerfahrung haben die wenigsten. Deshalb werden alle Teile vorgefertigt und dann im Rahmen des Kurses zusammengebaut. Dazu braucht es viel Vorbereitung und Infrastruktur, Planung und Sinn für Improvisation.
Der Lagerplatz und der Küchenplatz werden gefüllt 5-mal verlegt. Für die Reifen wird ein Sortierplatz eingerichtet. Der Sanitärcontainer wird geliefert und angeschlossen. Der Verein Permakultur Labor der Fülle, zur Förderung einer nachhaltigen Lebenskultur, stellt die Küche auf. Die aktivsten Mitglieder sind Oscar und Jet Kraan. Oscar zimmert uns Tische die wir in der Küche verwenden dürfen. Jet und ich sammeln Rezepte und Ideen für die vorwiegend vegane Abend- und Morgenverköstigung. Für das Mittagessen wird die Großküche Waiern angeheuert, aber Frühstück und Abendessen soll ja vor Ort stattfinden.
Auf der Gefühlsebene mischen sich Vorfreude, Aufregung und Panik. Alles soll am 2. Juli fertig vorbereitet sein. Küche, Lagerplatz, Karton, Holz, Werkstatt, Sanitärcontainer, noch ein extra Zelt wird angeschafft damit die Studenten ihre Taschen und Sachen unterstellen können, wenn sie doch hier duschen - „on the site“, weil es in der Schule ja nur 4 Duschen gibt und 300l Warmwasser. Bis die aber kommen wird es als Kartonlager verwendet. Die Unterbringung der Crew und der Studenten ist eine weiter Herausforderung. 10 Tage vor der Anreise der Studenten ist die Unterbringung in der Ex Volksschule Wachsenberg nun endlich abgesichert. Wir mieten die ehemalige Schule an und die Studenten können zwischen indoor oder outdoor Camping aussuchen. Ich bin froh, dass der Kurs und die Organisation von Biotonomy gemacht werden. Die Tage verfliegen, zwischen Mietvertrag unterschreiben und Essenspläne übersetzen ist noch mal schnell so viel Karton wie möglich zu retten. Aber so wie manche Dinge aus unerklärlichen Gründen gar nicht gehen, so gibt es viele andere die uns zufliegen.
Ich habe das Gefühl wir sind gesegnet, das meiste klappt im letzten Moment und wenn nicht finden wir eine andere Lösung. 😉
Alles, alles Gute euch - das klappt! Der Prozess wird sicher spannend, überraschend und manches geht wie von selbst. Voll das Leben. Bin sehr gespannt!